Rotationsguss im Vergleich zu anderen Produktionstechniken
In der kunststoffverarbeitenden Industrie gibt es zahlreiche Produktionsverfahren zur Herstellung von Kunststoffprodukten. Die wichtigsten auf diesem Markt sind neben dem Rotationsformen das Blasformen und das Spritzgussverfahren.
Rotationsformen auf einen Blick
Rotationsformen ist das spannungsfreie Erhitzen von Kunststoffpulver in einer Form, um ein geformtes Kunststoffprodukt herzustellen. Bei der Herstellung wird eine Form aus Aluminium oder Stahlblech mit thermoplastischem Pulver (meist PE oder PP) gefüllt und verschlossen. Die Form wird in einem großen Ofen erhitzt. Durch Drehen in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Achsen wird das geschmolzene Material gegen die Formwand gedrückt und nimmt diese Form an. Das Produkt wird dann abgekühlt und aus der Form genommen. Die spannungsfreie Verarbeitung des Thermoplasts führt zu einem schlagfesten Produkt, das in praktisch jede beliebige Form gebracht werden kann. Die Produktionsserien variieren von 100 bis 5.000 Produkten pro Form und Jahr und wiegen zwischen 0,5 kg und 300 kg.
Rotationsformen vs. Blasformen
Blasformen oder “blow moulding“ ist eine weitere sehr beliebte Produktionsmethode. Geschmolzener Kunststoff wird in einer Vorform extrudiert. Gas unter Druck – in der Regel Luft – drückt den geschmolzenen Kunststoff in dann die Form, bis er abkühlt und aushärtet. Nach dem Abkühlen kann es aus der Form genommen werden.
Rotationsformen
+ Spannungsfreies Produkt
+ Niedrige Investitionskosten
+ Gestaltungsfreihei
Blasformen
+ Kurze Zykluszeiten
+ Mehr Materialarten möglich
+ Hoher Grad an Detailausarbeitung möglich
Rotationsformen vs. Thermoformen
Beim Thermoformen bzw. Tiefziehen wird die Kunststofffolie auf ihre Verformungstemperatur erhitzt, z. B. in einem Infrarotofen. Die erhitzte Folie wird in oder auf eine Form gespannt. Zwischen der Oberfläche der Form und dem Kunststoff wird ein Vakuum erzeugt, wodurch der Kunststoff in die Form gesaugt wird. Danach wird das Produkt abgekühlt.
Rotationsformen
+ Spannungsfreies Produkt
+ Niedrige Investitionskosten
+ Gestaltungsfreihei
Blasformen
+ Kurze Zykluszeiten
+ Mehr Materialarten möglich
+ Hoher Grad an Detailausarbeitung möglich
Rotationsformen vs. Spritzguss
Beim Spritzgussverfahren wird geschmolzener Kunststoff unter hohem Druck in eine Form gespritzt. Durch Abkühlung verfestigt sich der Kunststoff und bildet sich das Formteil. Das Spritzgussverfahren ermöglicht die Herstellung komplexer Teile. Aufgrund der hohen Produktionskosten der Form ist Spritzguss vor allem für größere Produktionsmengen geeignet.
Rotationsformen
+ Niedrige Investitionskosten
+ Dicke Wandstärken möglich
+ Einfache Herstellung von Hohlkörpern
Spritzguss
+ Kurze Zykluszeiten
+ Mehr Materialarten möglich